Aus unserem Praxisalltag: 13 weitere Fragen und Antworten zur Hypnose

Hier findest du Antworten zu Fragen, die wir immer wieder gestellt bekommen. Melde dich gerne bei uns, falls deine Frage nicht dabei ist und nicht beantwortet wurde.

1) Funktioniert die Hypnose bei allen Menschen gleich?

Nein, da wir alle einzigartige Individuen sind, funktioniert sie bei jedem auf seine/ ihre individuelle Art und Weise. Jeder Mensch hat unterschiedliche Dinge erlebt, hat seine inneren Muster und Vorstellungen, Stärken, Schwächen, Probleme und Wünsche. Aus diesem Grund halten wir es für sinnvoll mit jedem, der zu uns kommt, einen individuellen Weg zu gehen.

Bei der Hypnose nutzen wir natürlich Mechanismen und Fähigkeiten, die alle Menschen haben, dazu gehören unter anderem unsere Vorstellungskraft, die Konzentration und die Fähigkeit sich zu entspannen. Die genaue Herangehensweise ist auf den einzelnen MEnschen abgestimmt. Bei dem Einen ist es besser bei der Einleitung der Hypnose seine Vorstellungskraft anzusprechen, wohingegen ein Anderer durch Entspannung leichter in die Trance kommt und bei einem Dritten mit Hilfe von Konzentration und Fokusierung der gleiche hypnotische Tranceeffekt erzielt wird.

2) Wie weiss ich, dass ich während der Hypnose nicht manipuliert wurde?

Sicher wirst du während der Hypnose manipuliert! Manipuliert  - oder freundlicher gesagt beeinflusst - werden wir doch ständig und zwar durch uns selber. Wir führen Selbstgespräche und reden uns bestimmte Dinge selbst ein. Ausserdem werden wir durch Menschen und die Dinge in unserer Umgebung beeinflusst, das sind u.a. die Medien, das Internet, Bücher usw..

Wenn du zu einem Hypnotherapeuten gehen, um dein Probleme zu lösen oder eine neue Lösung für etwas zu finden, dann sagst du förmlich zu ihm:
 "Lieber Hypnotherapeut, ich habe versucht meine Probleme auf herkömmliche Art loszuwerden. Es hat leider bis jetzt nicht so geklappt, wie ich es mir gewünscht habe. Bitte beeinflusse und unterstütze mich, in einer für mich genau passenden inneren Zusammenarbeit mit meinem Unterbewusstsein. Verwende dabei all deine Erfahrung, so dass meine Probleme endlich der Vergangenheit angehören."

3) Wie schützen wir uns (während der Hypnose) selber?

In unserem Unterbewusstsein gibt es eine natürliche Schutz- und Filterfunktion. Diese schützt uns vor Gefahren und filtert, was wir annehmen möchten. Sie veranlasst auch, dass die zum richtigen Zeitpunkt nur das aufdeckt wird, was wir in dem jeweiligen Moment auch verkraften können und wozu wir bereit sind. 

4) Welche «Nebenwirkungen» kann die Hypnose haben?

Negative Nebenwirkungen haben wir bis dato noch nie erlebt bzw. hat uns keiner unserer Klienten berichtet. Nach einer Sitzung kann es natürlich passieren, dass Gefühle, Bilder, Erinnerungen rund um das Thema, das bearbeitet wurde, auftauchen. Manche Menschen können das kurzzeitig als ein bisschen belastend erleben, in der Regel legt sich das innerhalb kurzer Zeit wieder. Und es können neue Erkenntnisse da sein, die zu integrieren sind. Vergleichbare Phänomene erleben Menschen auch, wenn sie mit Hilfe von anderen Methoden an sich arbeiten, wie z.B. mittels klassischer Psychotherapie, Körpertherapie, Selbsterfahrungsmethoden o.ä.

Schauen wir uns einmal die positiven „Nebenwirkungen“ der Hypnose an. Sie sind vielfältig und reichen von: einer passenderen Lebensphilosophie, Lebensführung, eine Veränderung des Lebensgefühls, des Verhaltens, der Wahrnehmung und Sichtweise auf uns selber, eine Veränderung in der Beziehung zu anderen Personen, Umständen, Situationen, die Neubewertung und Befreiung aus Belastungen aus unserer Vergangenheit usw.

5) Bekomme ich durch die Hypnose Albträume?

Ein erfahrener Hypnosetherapeut wird dir keine schädlichen Dinge suggerieren, die in dir Alpträume hervorrufen, sondern ganz im Gegenteil eher dazu beitragen, dass du Dinge im Inneren besser verarbeiten kannst. Im Laufe des inneren Verarbeitungsprozess kann es nach einer Hypnosesitzung natürlich passieren, dass Sachen, die mit dem bearbeiteten Thema zusammenhängen hochkommen, sich in Form von Träumen zeigen. Das sollte sich aber spätestens nach ein bis zwei Tagen beruhigen. Falls nicht, rufe deinen Therapeuten an und frage ihn/sie nach seiner fachlichen Einschätzung und Rat.

6) Wer eignet sich eigentlich besonders gut für die Hypnose?

Generell eigenen sich Menschen für Hypnose, die mit einer gewissen inneren Offenheit und der Bereitschaft sich auf einen Prozess einzulassen an die Sache herangehen. Kinder sind aufgrund ihrer Phantasie und Offenheit besonders empfänglich und meist sehr von der Hypnose angetan.

Dennoch gilt: nicht jeder Mensch kann hypnotisiert werde, z.B.: wenn jemand nicht hypnotisiert werden möchte und blockiert. Einige, wenige Menschen sprechen auf dieses Verfahren nicht an.

7) Und wer eignet sich nicht?

Die innere Haltung und Bereitschaft sind extrem wichtig für den Erfolg und das Vorankommen in der eigenen Entwicklung. Wer sich nicht mit sich selber auseinandersetzen möchte, der sollte die Finger von der Hypnose lassen. Auch eine passive Haltung wie, „mache mir DAS weg – das alles hat mit mir nichts zu tun“ ist ebenfalls wenig zielführend. (Anmerkung: „DAS“ ist natürlich ein Platzhalter für ein Thema/ Problem/ Angewohnheit/ Vergangenheit sein etc.)

Ausserdem sollte die Hypnose bei bestimmten Krankheiten, der Einnahme von manchen Medikamenten und einer sehr grossen inneren Instabilität nicht oder nur sehr vorsichtig eingesetzt werden. In einem anderen Zusammenhang habe ich bereits etwas über sogenannte „Kontraindikationen“ für die Hypnose geschrieben.

Mehr über die sogenannten Kontraindikationen und die Beantwortung der Frage: „Was spricht gegen eine Hypnose?“, findest du hier auf unserer Website.

8) Muss man sich speziell für die Hypnose vorbereiten?

Eine gewisse innere Vorbereitung ist in den meisten Fällen günstig. In unserer Praxis erhalten die meisten Klienten vor der Sitzung einen Fragebogen. Er dient eigenen und auch unserer Vorbereitung auf die gemeinsame Arbeit. Generell gilt für den Sitzungstag: kein Alkohol, oder Drogen vor der Sitzung. Kaffee sollte vorher nur wenig getrunken werden.  

9) Werden bei Hypnosen Medikamente eingesetzt?

Nein, bei der Hypnose an sich werden keine Medikamente eingesetzt. Einige unserer Klienten nehmen natürlich Medikamente. Bei vielen Medikamenten ist es trotzdem möglich mit Hypnose zu arbeiten, bei anderen ist es nicht günstig. Aus diesem Grunde ist es vor Beginn der Hypnosebehandlung wichtig, z.B. Informationen in Form eines Fragebogens auszutauschen.

10) Stimmt es, dass Hypnose mit Magie zu tun hat?

Unter Magie wird im langläufigen Sinn Zauberei verstanden. Wir sprechen in der Hypnose innere Kräfte an und aktivieren diese. Da wir an sie in unserem Wachbewusstsein nicht oder nur sehr schwer herankommen, kann man sich diesen Vorgang rational nicht vollständig erklären. Aber das hat nichts mit Zauberei oder Magie zu tun.

Bei der Hypnose können wir mit verschiedenen Ebenen arbeiten. Je nach Ausbildung des Hypnotiseures kann er Menschen helfen zu den Schichten des Unterbewusstseins, des Unbewussten (auf dieser Ebene werden die autonomen Körperfunktionen gesteuert), der Seele oder dem Überbewusstsein zu gelangen. D.h. prinzipiell können wir in Kontakt mit verschiedenen inneren Kräften und Ebenen treten, die von Natur aus in jedem Menschen vorhanden sind. Dabei gilt, dass nicht für jeden Menschen der Zugang zu allen der aufgezählten Schichten in der ersten Sitzung möglich bzw. sinnvoll ist. Was ein Mensch zulassen kann oder möchte, hängt natürlich auch mit dem eigenen Weltbild ab. 

11) Kann durch Hypnose ein bleibender Schaden entstehen?

In unserer langjährigen Praxis haben wir weder selbst erlebt, dass einer unserer Klienten einen bleibenden Schaden durch die Hypnose erlitten hat, noch haben wir über so etwas in der Literatur, den wissenschaftlichen Studien oder von Kollegen und Ausbildern gehört.

Ein seriöser Hypnosetherapeut wird alles tun, damit sich der Klient wohlfühlt. Er weiss wie weit er gehen darf und wird seinen Klienten weder unnötig blossstellen, noch an Dingen rühren, die mit dem Thema nichts zu tun haben oder schlichtweg so privat sind, dass sie niemand etwas angehen. 

12) Wie erkennt man den seriösen Hypnosetherapeuten?

Die Seriosität eines Hypnosetherapeuts zeichnet sich durch seine/ihre gründliche und gute Ausbildung, dem professionellen Umgang mit seinen Klienten und potentiellen Interessenten und auch darin, dass er keine überzogenen Erwartungen weckt aus. Eine gesunde Skepsis ist immer besser, als jemand, der ein definitives Heilversprechen abgibt, denn ein bestimmtes Ergebnis kann niemand garantieren, kein Arzt, kein Körpertherapeut, kein Psychotherapeut und kein Hypnosetherapeut.

13) Und wie finde ich den für mich richtigen (Hypnose) Therapeuten?

Du solltest Vertrauen und einen Draht zu deinem zukünftigen Begleiter/Therapeuten entwickeln können. Durch einen Vergleich der einzelnen Anbieter kannst du herausfinden, was und wer dich prinzipiell anspricht, schliesslich ist die Hypnose ein sehr privater Prozess, den du nicht mit jedem eingehen möchtest. D.h. im ersten Schritt kann dir bei der Auswahl dein Bauchgefühl bzw. deine Intuition helfen. Dann ist auf jeden Fall sinnvoll, die Seriosität eines Anbieters zu überprüfen. Wer nach 3-4 Wochenenden Hypnoseausbildung ohne weitere Vorbildung mit Menschen arbeitet, ist mit Vorsicht zu geniessen. Oder wenn jemand im Vorfeld nicht oder nur unzureichend informiert, ist ebenfalls Vorsicht geboten. Auch überzogene Heil- oder Erfolgsversprechen sind mit Vorsicht zu geniessen.