Aus unserem Praxisalltag: weitere Fragen zur Hypnose

Möchten Sie das Mysterium der Hypnose weiter lüften? Hier finden Sie Antworten zu Fragen über Hypnose und viele Dinge, die damit zu tun haben, die wir immer wieder gestellt bekommen. Melden Sie sich bei uns, falls Ihre Frage nicht beantwortet wurde.

1) Funktioniert die Hypnose bei allen Menschen gleich?

Nein, da wir alle einzigartige Individuen sind, funktioniert sie bei jedem auf seine/ ihre individuelle Art und Weise. Jeder Mensch hat unterschiedliche Dinge erlebt, hat seine inneren Muster und Vorstellungen, Stärken, Schwächen, Probleme und Wünsche. Aus diesem Grund halten wir es für sinnvoll mit jedem, der zu uns kommt, mittels der Hypnose einen individuellen Weg zu gehen.

Bei der Hypnose nutzen wir natürlich die bei uns allen gleiche Mechanismen und Fähigkeiten, dazu gehören unter anderem unsere Vorstellungskraft, die Konzentration und die Fähigkeit zu entspannen. Bei dem Einen ist es besser bei der Einleitung der Hypnose seine Vorstellungskraft anzusprechen, wohingegen ein Anderer durch Entspannung leichter in die Trance kommt und bei einem Dritten mit Hilfe von Konzentration und Fokusierung der gleiche hypnotische Tranceeffekt erzielt wird.

2) Wie weiss ich, dass ich während der Hypnose nicht manipuliert wurde?

Sicher werden Sie während der Hypnose manipuliert! Manipuliert  - oder freundlicher gesagt beeinflusst - werden wir doch ständig und zwar durch uns selber, indem wir uns immer wieder Dinge selbst einreden. Ausserdem werden wir durch Menschen und die Dinge in unserer Umgebung beeinflusst, das sind u.a. die Medien, das Internet, Bücher usw..

Wenn Sie zum Hypnotherapeuten gehen, um Ihre Probleme zu lösen, dann sagen Sie doch förmlich zu ihm:
"Lieber Hypnotherapeut, ich habe versucht meine Probleme auf herkömmliche Art loszuwerden. Es hat leider bis jetzt nicht so geklappt, wie ich es mir gewünscht habe. Bitte beeinflusse mich, in einer für mich genau passenden inneren Zusammenarbeit mit meinem Unterbewusstsein und mit allen Tricks, die du kennst, so dass meine Probleme endlich der Vergangenheit angehören."

3) Wie schützen wir uns (während der Hypnose) selber?

In unserem Unterbewusstsein gibt es eine natürliche Schutz- und Filterfunktion. Diese schützt uns vor Gefahren und  filtert, was wir annehmen möchten. Sie veranlasst auch, dass die richtigen Dinge zum richtigen Zeitpunkt kommen und nur das aufdeckt wird, was wir in dem jeweiligen Moment auch verkraften können. 

4) Welche «Nebenwirkungen» kann die Hypnose haben?

Negative Nebenwirkungen haben wir bis dato noch nie erlebt bzw. hat uns keiner unserer Klienten berichtet. Nach einer Sitzung kann es natürlich passieren, dass Gefühle, Bilder, Erinnerungen rund um das Thema, das bearbeitet wurde, auftauchen, die legen sich aber i.d.R. innerhalb kurzer Zeit wieder. Und es können neue Erkenntnisse da sein, die im ersten Moment auch einmal unangenehm sein können. Aber solche Phänomene erleben Menschen auch, wenn sie mit Hilfe von anderen Methoden an sich arbeiten, wie z.B. mittels klassischer Psychotherapie, Körpertherapie, Selbsterfahrungsmethoden o.ä.

Schauen wir uns einmal die positiven „Nebenwirkungen“ der Hypnose an. Sie sind vielfältig und reichen von: einer passenderen Lebensphilosophie, Lebensführung, eine Veränderung des Lebensgefühls, - des Verhaltens, - der Wahrnehmung und Sichtweise auf uns selber, eine Veränderung in der Beziehungen zu anderen  Personen, - Umstände, - Situationen, die Neubewertung und Befreiung aus Belastungen aus unserer Vergangenheit usw.

5) Bekomme ich durch die Hypnose Albträume?

Ein erfahrener Hypnosetherapeut wird Ihnen keine schädlichen Dinge suggerieren, die in Ihnen Alpträume hervorrufen sondern ganz im Gegenteil eher dazu beitragen, dass Sie Dinge in Ihrem Inneren besser verarbeiten können. Im Laufe des inneren Verarbeitungsprozess nach einer Hypnosesitzung kann es natürlich passieren, dass Sachen, die mit dem bearbeiteten Thema zusammenhängen hochkommen, manche davon unter Umständen auch in Form von Träumen. Das sollte sich aber spätestens nach drei Tagen beruhigen. Falls nicht, rufen Sie den Therapeuten an, der gerade mit Ihnen arbeitet und fragen Sie ihn/sie nach seiner fachlichen Einschätzung und Rat.

6) Wer eignet sich eigentlich besonders gut für die Hypnose?

Generell eigenen sich Menschen für Hypnose, die mit einer gewissen inneren Offenheit und der Bereitschaft sich auf einen Prozess einzulassen an die Sache herangehen. Kinder sind aufgrund ihrer Phantasie und Offenheit besonders empfänglich und meist sehr von der Hypnose angetan.

Dennoch gilt: nicht jeder Mensch kann hypnotisiert werde, z.B: wenn er/sie das nicht möchte und blockiert. Einige Menschen sprechen auf dieses Verfahren nicht an.

7) Und wer eignet sich nicht?

Die innere Haltung und Bereitschaft ist extrem wichtig für den Erfolg und das Vorankommen in der eigenen Entwicklung. Wer sich nicht mit sich selber auseinandersetzen möchte, der sollte die Finger von der Hypnose lassen. Auch eine passive Haltung wie, „mache mir DAS weg – das alles hat mit mir nichts zu tun“ (Anmerkung: „DAS“ ist natürlich ein Platzhalter und kann ein Thema/ Problem/ Angewohnheit/ Vergangenheit sein etc.), ist ebenfalls wenig zielführend.

Ausserdem sollte die Hypnose bei bestimmten Krankheiten, der Einnahme von manchen Medikamenten und einer sehr grossen inneren Instabilität nicht oder nur sehr vorsichtig eingesetzt werden. In einem anderen Zusammenhang habe ich bereits über sogenannte „Kontraindikationen“ für die Hypnose geschrieben.

Mehr über die sogenannten Kontraindikationen und die Beantwortung der Frage: „Was spricht gegen eine Hypnose?“, lesen Sie ebenfalls auf unserer Website.

8) Muss man sich speziell für die Hypnose vorbereiten?

Eine gewisse innere Vorbereitung ist in den meisten Fällen günstig. In unserer Praxis ist es Usus, dass Klienten vor der Sitzung einen Fragebogen bekommen, der die eigene und auch unsere Vorbereitung auf die gemeinsame Arbeit unterstützt. Generell gilt für den Sitzungstag: kein Alkohol, Kaffee oder Drogen vor der Sitzung.

9) Werden bei Hypnosen Medikamente eingesetzt?

Nein, bei der Hypnose an sich werden keine Medikamente eingesetzt. Einige unserer Klienten nehmen natürlich Medikamente. Bei vielen Medikamenten ist es trotzdem möglich mit Hypnose zu arbeiten, bei anderen ist es nicht günstig. Aus diesem Grunde ist es vor Beginn der Hypnosebehandlung wichtig, z.B. Informationen in Form eines Fragebogens auszutauschen.

10) Stimmt es, dass Hypnose mit Magie zu tun hat?

Unter Magie wird im langläufigen Sinn Zauberei verstanden. Wir können in der Hypnose natürlich (innere) Kräfte aktivieren und ansprechen, an die wir in unserem Wachbewusstsein nicht oder nur sehr schwer herankommen, aber das hat nichts mit Zauberei oder Magie zu tun.

Bei der Hypnose können wir mit verschiedenen Ebenen arbeiten. Je nach Ausbildung des Hypnotiseures kann er Menschen helfen zu den Schichten des Unterbewusstseins, des Unbewussten (auf dieser Ebene werden die autonomen Körperfunktionen gesteuert), der Seele oder dem Überbewusstsein zu gelangen. D.h. prinzipiell können wir in Kontakt mit verschiedenen inneren Kräften und Ebenen treten, die sowieso in jedem Menschen vorhanden sind. Dabei gilt, dass nicht für jeden Menschen der Zugang zu allen der aufgezählten Schichten in der ersten Sitzung möglich bzw. sinnvoll ist. Was ein Mensch zulassen kann oder möchte, hängt natürlich auch mit dem eigenen Weltbild zusammen. 

11) Kann durch Hypnose ein bleibender Schaden entstehen?

In unserer langjährigen Praxis haben wir weder selbst erlebt, dass einer unserer Klienten einen bleibenden Schaden durch die Hypnose erlitten hat, noch haben wir über so etwas in der Literatur, den wissenschaftlichen Studien oder von Kollegen und Ausbildern gehört.

Ein seriöser Hypnosetherapeut wird alles tun, damit sich der Klient wohlfühlt. Er weiss wie weit er gehen darf und wird seinen Klienten weder unnötig blosstellen, noch an Dingen rühren, die mit dem Thema nichts zu tun haben oder schlichtweg so privat sind, dass sie niemand etwas angehen. 

12) Wie erkennt man den seriösen Hypnosetherapeuten?

Die Seriosität eines Hypnosetherapeuts zeichnet sich durch seine/ihre gründliche und gute Ausbildung, dem professionellen Umgang mit seinen Klienten und potentiellen Interessenten und auch darin, dass er keine überzogenen Erwartungen weckt aus. Eine gesunde Skepsis ist immer besser, als jemand, der ein definitives Heilversprechen abgibt, denn ein bestimmtes Ergebnis kann niemand garantieren, kein Arzt, kein Körpertherapeut, kein Psychotherapeut und kein Hypnosetherapeut.

13) Und wie finde ich den für mich richtigen (Hypnose) Therapeuten?

Durch einen Vergleich der einzelnen Anbieter können Sie herausfinden was und wer Sie anspricht. Die Seriosität eines Anbieters zu checken ist auf jeden Fall sinnvoll. Auch hier kann uns unser berühmtes Bauchgefühl oder unsere Intuition bei der Auswahl helfen. Unser Gefühl im Sinne von: „Spricht mich das an und überzeugt es mich?“ sollten wir auf jeden Fall mit in Betracht ziehen, schliesslich ist die Hypnose auch ein sehr privater Prozess, den wir vielleicht nicht mit jedem eingehen möchten. Wenn jemand im Vorfeld nicht oder nur unzureichend informiert, ist eventuell Vorsicht geboten.