9 Tipps für leichteres Loslassen
... oder die Kunst des Loslassens praktizieren
Dein gesamtes Leben unterliegt einem Wandlungsprozess. Du veränderst dich, wächst und reifst durch alle Erfahrungen, die du im Laufe des Lebens machst.
Der bekannte Mentaltrainer Kurt Tepperwein schreibt: „Das einzig Beständige ist der Wandel. Wir sind ständig im Wandel und leben durch Wandel. Alles, was ist, kann gewandelt werden, ist das, was sein soll. Wandel vollzieht sich im Dreiklang von Bewahren, Loslassen und Erneuern.“ (Quelle: Buch „Die geistigen Gesetze“ über das Gesetz der Wandlung)
An Überholtem festzuhalten belastet, schmälert die Lebensqualität, macht unzufrieden und im schlimmsten Fall sogar krank. Auf der anderen Seite gilt es das zu bewahren, was erhaltenswert ist. Schauen wir uns das Loslassen und Festhalten also etwas genauer an.
Welche Haltungen stehen hinter dem Loslassen bzw. Festhalten?
Wenn du in dir die Bereitschaft hast, das loszulassen, was es loszulassen gilt, bist du in einem Zustand des Vertrauens. Dieses Vertrauen kann sich auf dich selber, deine eigene Kraft, dein Potential und das Leben beziehen. Wenn du hingegen an falscher Stelle festhältst, weil du Angst hast, dass nicht genügend nachkommen könnte, herrscht in dir das Prinzip der Angst und des Misstrauens vor. An Altem, Überholtem festzuhalten, ist somit ein Ausdruck von innerem Mangelbewusstsein. Indem du zu sehr festhältst, widersetzt du dich dem (notwendigen) Wandel. Daraus entsteht Stagnation, innerer oder äusserer Ballast und/oder ein Gefühl von Schwere. Puuuh, auf die eine oder andere Art und Weise werden wir alle immer wieder damit konfrontiert, oder?
Wie merkst du, dass du nicht ausreichend loslässt?
Die oben erwähnte Stagnation kann sich auf sehr unterschiedliche Art zeigen. Für viele Menschen fängt diese Blockade an schwierig zu werden, wenn sie sich in Form von inneren Zuständen, Emotionen oder Erkrankungen zeigt. Die folgenden Symptome können darauf hinweisen, dass du nicht im Fluss bist und nicht genügend loslässt.
- Gedankenkreisen
- Wut- und Hassgefühle
- Selbstablehnung
- psychosomatische Beschwerden
- Schlafstörungen
- Konzentrationsstörungen
- Suchtverhalten
- Panikattacken
- Depressionen
Kannst du Loslassen erlernen?
Streng genommen lassen wir alle ständig los, es passiert z.B. in unserem Körper, aber gleich mehr dazu. An der einen oder anderen Stelle wäre es sinnvoll, wieder zu lernen (bewusst) los zu lassen. Um genügend Motivation für den Lernprozess zu bekommen, ist es hilfreich, wenn du dir klar machst: Erst wenn du etwas loslässt, entsteht die Gelegenheit für Neues.
Was dein Körper dich über das Loslassen lehrt?
Tagtäglich erlebst du das Prinzip des Bewahrens, Loslassens und Erneuerns in und mit deinem Körper. Ständig erneuern sich in dir Zellen, während andere absterben. Du nimmst Nahrung, Luft und Energie auf und scheidest die entsprechenden Abfallprodukte aus. Für deinen Körper ist der Dreiklang von Bewahren, Loslassen und Erneuern eine natürliche Sache. Aber noch einmal zurück zum Loslassen, was vielen Menschen mehr Schwierigkeiten beschwert, als das Bewahren.
Die einzelnen Schritte des Loslassens
Loslassen können wir grob in drei Schritte unterteilen. Die Reihenfolge kann je nach Mensch oder Situation variieren. Auch die Übergänge der Schritte sind mitunter fliessend.
Erkenntnis: zuerst musst du bereit sein, zu erkennen, dass ein Bedarf an Loslassen besteht. Das kann der Fall sein, wenn eine Situation dich seelisch und/oder körperlich belastet.
Akzeptanz: Dann folgt der Schritt, die vergangene Situation erst einmal zu akzeptieren. Dabei kannst du zum Beispiel folgende Haltung einnehmen: „Auch wenn du <die Situation, Gegebenheit, Mensch aus der Vergangenheit> verletzend fandest, ist sie/er Teil deiner Vergangenheit/ Erfahrung.“
Wunsch nach Veränderung: Als nächstes folgt die Bereitschaft loszulassen und etwas in dir bzw. an der jeweiligen Situation zu verändern. Sage dir: „Ich bin bereit, loszulassen“, und prüfe dabei deine Bereitschaft wirklich loszulassen. Menschen, die es gewohnt sind stark festzuhalten, müssen das Loslassen wirklich (wieder neu) lernen.
9 Tipps zum leichteren Loslassen
- Vom Körper lernen! Beobachte in einem stillen Moment ruhig einmal deine Atmung: wie die Luft kommt und geht – und zwar von ganz alleine. Greife beim Beobachten nicht in deinen Atemrhythmus ein. Wenn du so mit deiner Aufmerksamkeit bei der Atmung bist, könntest du dich innerlich fragen: „Was lehrt mich meine Atmung?“
Werde eine Zeit lang stiller und lausche auf deine innere Weisheit. Sei nicht zu ungeduldig mit dir selbst, falls du nicht gleich beim ersten Mal eine Antwort oder einen Impuls bekommst. In uns selber hinein zu hören möchte auch gelernt, wiederentdeckt und praktiziert werden. - Wertschätze dich selbst, deine Vergangenheit und dein Leben! Erkenne an, was gut gelaufen ist, was du gut kannst, was dir an dir selbst und deinem Leben gefällt. Das gibt dir erste Hinweise darauf, was es in deinem Leben zu bewahren gilt.
- Loslassen braucht unsere Aufmerksamkeit! Nimm dir immer mal wieder Zeit und betrachte deine heutige Realität und entscheide/spüre, was im Moment für dich das Beste ist bzw. was du dir an Veränderung wünscht. In diesem Zusammenhang wird dir das Eine oder Andere auffallen, was jetzt nicht mehr passend ist für dich.
- Für die Pragmatiker unter Euch - die Pro- und Contra-Liste: Lege erst fest, was du gerne loslassen oder verändern möchtest und schreibe auf:
- Was gewinne ICH, wenn ICH loslasse?
- Was verliere ICH, wenn ICH loslasse? Oder anders herum:
- Was verliere ICH, wenn ICH nicht loslasse?
- Was gewinne ICH, wenn ICH nicht loslasse?
- Dankbarkeit hilft! Sagen dir einfach „Danke“ für die Vergangenheit, denn aus jeder Begegnung und Erfahrung hast du etwas gelernt. Wäre etwas anders gelaufen, wärst du heute nicht die/der, die/der du bist.
- Damit du bei dem Blick auf deine Vergangenheit nicht in den Stress kommst, ist die folgende innere Haltung hilfreiche. Verzeihen dir selbst für Vergangenes und mache dir keine Vorwürfe – auch nicht für deine Fehler, Schwächen und vermeintlichen Fehlentscheidungen! Mach dir noch einmal klar: Basierend auf deinen inneren Mustern, Prägungen, Erfahrungen und Vorstellungen hast du in jedem Moment dein Bestes gegeben. Verabschiede dich von der Vergangenheit und fange an in Wertschätzung loszulassen.
- Immer wenn du an das denkst, was du loslassen möchtest und dabei einen inneren Widerstand oder Zweifel spürst oder denkst, sage dir innerlich „STOPP!! Entscheide neu: Ich bin bereit, loszulassen.“ Und sage dir das innerlich ein paar Mal. Durch diese Unterbrechung mittels des „Stopps“ ist es leichter deine Gedanken neu auszurichten. Beobachte, was diese Veränderung in deinen Gedanken auslöst und bleib dran.
- Wenn du innere, seelische Dinge nur schwer loslassen kannst, kannst du üben, indem du äussere Dinge neu sortierst, ausmistest und wegschmeisst. Mach das ruhig und ganz bewusst. Wenn du am Ausmisten oder Wegschmeissen bist, nimm wahr, was das in dir auslöst. Mehr zum Thema Ausmisten findest du hier:
- Dein Loslassritual: Nimm dir ein bisschen Zeit und setze dich entspannt hin. Schreib auf ein Blatt, was du gerne loslassen möchtest. Nimm dieses Blatt Papier in deine ausgestreckte Faust und drehe die Faust nach unten. Lass los!
Beobachte dich dabei selber und achte auf die Gefühle, die du dabei hast. Manchen Menschen gehen dabei Assoziationen und Gedanken durch den Kopf. Frage dich selbst: „Konnte ich das loslassen?” Falls nicht: Warum nicht? An welcher Stelle beziehungsweise bei welchen Gedanken, Gefühlen und mit welcher inneren Haltung geht es doch?Als letzten Schritt nimm nun das Blatt wieder in deine Faust. Öffne diese und gehe entspannt und gelassen mit dem um, was du da in deiner Hand hältst. Und die gute Neuigkeit ist: du hast eben losgelassen. **
* Solltest du eine der oben aufgeführten Symptome oder Erkrankungen haben, überlege dir bitte, ob du dir nicht Unterstützung von einem erfahrenen Coach oder Therapeuten holen magst, um das Thema zu lösen.
**Loslassritual inspiriert durch Matthias Ennenbach
© 30.10.2016 revidiert 21.12.2020 text by Cordula Mezias, das Copyright und die kommerzielle Nutzung des hier veröffentlichten Textes verbleiben bei der Autorin; Bild iStock
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