Häufige Fragen zur Hypnose

Obwohl mittlerweile Vieles über die Hypnose bekannt ist, gibt es immer noch ein paar Unklarheiten, Verunsicherung und Fehlinformationen über diese Methode. Im Folgenden haben wir einige Fragen, die uns am häufigsten gestellt werden, beantwortet.

Wie komme ich in Hypnose?

Zur Einleitung in eine hypnotische Trance beginnt man mit der Tranceinduktion (= Einleitung). Dadurch ruft der Hypnotiseur beim Klienten/Gegenüber Trancezustände hervor. Förderlich und notwendig sind für die Induktion Sicherheit und Geborgenheit. Den unterschiedlichen Hypnosetechniken ist gemeinsam, dass sie den bewussten Verstand mit aufmerksamkeitsfordernden Tätigkeiten beschäftigen. Dadurch wird der kritische Verstand umgangen und das Unbewusste wird direkt ansprechbar. Üblicherweise wird z.B. Entspannung suggeriert oder direkt durch progressive Muskelentspannung herbeigeführt. Man kann auch über die Vorstellung bestimmter Szenen oder Tätigkeiten oder die Fokussierung in die hypnotische Trance gelangen. Prinzipiell werden Suggestionen meist wiederholt. Die Trance kann nach Belieben vertieft werden, wenn der Klient keine unbewussten Widerstände gegen eine Vertiefung der Trance leistet.

Ist jeder Mensch hypnotisierbar?

Im Prinzip sind (fast) alle Menschen hypnotisierbar. Entscheidend ist die Bereitschaft, sich hypnotisieren zu lassen. Prinzipiell gilt: Trance ist erlernbar und vertieft sich mit der Anwendung. Statistisch gesehen haben ca. 30% der Bevölkerung das angeborene Talent, sehr rasch und tief in die Hypnose gehen zu können. Weitere Details, wer besonders geeignet ist, findest du auf der Seite über die Hypnotisierbarkeit.

Schlafe ich während der Hypnose?

Wie gesagt, Hypnose ist kein Schlaf, ganz im Gegenteil, der Klient ist in diesem Zustand häufig sehr aufmerksam und konzentriert, nur eben auf einer anderen Ebene. Er hört auch alles, was um ihn herum geschieht. Wenn man sehr müde und erschöpft ist, kann es sein, dass man zwischendurch kurz tiefer sinkt, in einen schlafähnlichen Zustand. In jedem Fall hält der Hypnosetherapeut die ganze Zeit den Kontakt zum Unterbewusstsein.

Kann ich mich nachher an alles erinnern?

Es kommt auf die persönliche Verfassung und auf die Trancetiefe innerhalb der Hypnose an, ob sich jemand gut an das Geschehene erinnern kann. Unserer Erfahrung nach, weiss man aber in der Regel das, was wirklich entscheidend und wichtig war, auch nachher noch. Viele Menschen können sich nach der Anwendung an fast alles bzw. an das Wichtigste erinnern und können über das Erlebte berichten. Wichtiger als die bewusste Erinnerung an Details der Hypnose sind natürlich die Veränderungen, die durch diesen Prozess angeregt werden.

Was erfahre ich in Trance über mich selber?

Trancebasierte innere Arbeit ist eine Reise zu sich selbst. Wenn man sich auf diese spannende Reise einlässt, kann man Wahrheiten über sich selber entdecken, die im Unterbewusstsein verborgen waren bzw. tiefe Erkenntnisse bekommen und neue Sichtweisen einnehmen. Geht es um die eigenen Ressourcen, können wir z.B. wichtige Eigenschaften, Stärken, Lebensfreude oder Spontaneität wiederentdecken und für uns (neu) zugängig machen. Wenn man etwas verändern oder in sich klären möchte, können natürlich auch unangenehme Dinge und Erlebnisse an die Oberfläche kommen. In der Hypnosetherapie besteht die Möglichkeit, diese Aspekte grundlegend bzw. ursächlich zu klären und zu lösen.

Verrate ich in der Hypnose Geheimnisse?

Nein, im Trancezustand verrätst du keine Geheimnisse, die du nicht auch unter normalen Umständen erzählen würdest. Und solltest du im Trancezustand an etwas herankommen, was du auch deinem Hypnosetherapeuten nicht erzählen möchtest, brauchst du das nicht zu tun. Du bleibst auch im Trancezustand eine selbstbestimmte Person mit freiem Willen und Entscheidungsfreiheit.

Kann ich in der Hypnose stecken bleiben?

Normalerweise leitet der Hypnosetherapeut die Trance ein, führt die Anwendung durch und leitet die Hypnose dann wieder aus. Da es erkennbare Trancezeichen gibt, kann ein erfahrener Therapeut sehen, ob jemand, wenn die Sitzung zu Ende ist, noch im Trancezustand ist oder nicht. Arbeitet ein Hypnosetherapeut seriös und gewissenhaft, besteht kein Grund, jemandem zu suggerieren, dass er nach der Sitzung im Trancezustand bleibt. Es gibt allerdings vertretbare Ausnahmesituationen: wenn es um das Thema „Schmerzabschaltung“ geht, kann man -natürlich nur, wenn es medizinisch vertretbar ist- dem schmerzenden Teil des Körpers bestimmte Suggestionen geben, z. B. dass dieser bis zur nächsten Hypnosesitzung im schmerzfreien Tieftrancezustand bleibt. Zusätzlich kann suggeriert werden, dass dieser Teil trotzdem voll funktionsfähig ist. Der Rest des Körpers wird wieder komplett aus der Trance herausgeholt.

Ist die Hypnose gefährlich?

Durch die Hypnose sind wir in der Lage, auf das Unterbewusstsein, einen Teil der Psyche bzw. Seele und autonome Steuerungsfunktionen unseres Körpers einzuwirken. Ein seriös und ethisch arbeitender Hypnosetherapeut tut das ausschliesslich im Sinne und zum Wohle des Klienten. Generell gilt: befindet man sich unter Hypnose, ist man alles andere als willenlos. Es gibt interne Steuerungsmechanismen in unserm Unterbewusstsein, die auch in einer Situation wie unter Hypnose, in Trance verhindern, dass Dinge, die gegen die eigene Ethik, das Weltbild, religiöse Werte sind, im Unterbewusstsein „Fuss fassen“ können.

Wirkt Hypnose sofort?

Die Trancearbeit ist –verglichen mit anderen Therapiemöglichkeiten/Methoden– ein sehr schnelles und tiefgreifendes Verfahren. Selbst für erfahrene Anwender sind die schnellen Veränderungen von vielen Menschen erstaunlich und faszinierend mitzuerleben. Bei aller Begeisterung für diese grossartige Methode ist jedoch klar zu sagen: Hypnose ist keine Zauberei, d. h. man kann nicht erwarten, dass Probleme, die in jahrelangen medizinischen oder sonstigen Behandlungen nicht gelöst werden konnten, mit einem Fingerschnipsen des Hypnotiseurs sofort und am besten innerhalb einer einzigen Sitzung verschwinden.

Arbeitet man mittels Hypnose an einem Thema, sollte sich mit jeder Sitzung eine gewisse Veränderung feststellen lassen und spätestens nach drei- bis viermaliger Arbeit, sollte die Veränderung signifikant sein. Bei körperlichen Thematiken oder bei komplexen Süchten, die schon sehr lange bestehen, kann es mitunter auch länger als 3-4 Sitzungen dauern, bis man eine signifikante Veränderung wahrnimmt. Bei der Arbeit an der eigenen Geschichte werden die Dinge Schicht für Schicht gelöst. Ein erfahrener Hypnoseanwender kann dir nur eine grobe Abschätzung geben, wie viele Sitzungen du ungefähr zur Veränderung deiner speziellen Thematik benötigst.

Was spricht gegen eine Hypnose?

Es gibt Umstände, Krankheiten, die Einnahme bestimmter Medikamente, die gegen eine Hypnoseanwendung sprechen. Mehr dazu findest du auf der Seite zu den Kontraindikationen.

 

Bild: läns / photocase.de