Die Geschichte der Hypnose

Die Hypnose kann als die älteste und verbreiteteste Psychotherapie-Methode bezeichnet werden. Funde aus der Frühzeit der Menschheitsgeschichte, wie Höhlenmalereien, legen die Vermutung nahe, dass Hypnose bereits in diesen frühen Kulturen eingesetzt wurde. Trancen sind bekannt aus einer Vielzahl von Riten, Kulten und religiösen Handlungen. Sie werden auch im Schamanismus eingesetzt. In den antiken Mysterienkulten, wie dem Isiskult oder dem Asklepius-Ritual wurden Heilung suchende Menschen von entsprechend eingeweihten Priestern in eine hypnotische Trance versetzt. Diese Trance war von Heilsuggestionen begleitet und wurde „Tempelschlaf“ genannt.

Vielfach belegter Einsatz der Hypnose seit dem 15. Jahrhundert

Schon Paracelsus (1494-1541), dessen medizinische Lehren einen großen Einfluss auf die heutige Naturheilkunde haben, empfahl, zur Behandlung von Nervenkrankheiten ausdrücklich Trancetechniken einzusetzen. Aus zahlreichen Schriften ist bekannt, dass die Hypnose ab 1770 durch den Arzt Dr. Franz Anton Mesmer zur Heilung und Therapie verwandt wurde und von ihm in ihrer Wirkungsweise wissenschaftlich erforscht wurde. Im 19. Jahrhundert nutzten englische und schottische Ärzte die Hypnose, um Operationen leichter erträglich zu machen. Auch viele Psychiater - unter ihnen der Begründer der Psychoanalyse, Sigmund Freud - befassten sich mit Trancetechniken und Hypnose. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Hypnose bei Soldaten eingesetzt, um ihnen zu helfen, die psychischen Folgen ihrer Kriegserlebnisse zu bewältigen.

Wesentlich weiterentwickelt wurde die Hypnose im 20. Jahrhundert durch Heinrich Schultz, der daraus das autogene Training entwickelte, Klaus Thomas, Milton H. Erickson (indirekte Hypnose), Dave Elman (autoritäre Hypnose) und John Hartland. Milton H. Erickson, der im 20. Jahrhundert gelebt hat, gilt als einer der wichtigsten Wegbereiter der modernen Hypnosetherapie.

Ab Mitte des 20. Jahrhundert wurde die Hypnose in einigen Ländern als wirksame Therapie offiziell anerkannt.

Foto: Wikipedia